Hallo,
gerade habe ich mir die Seite des Fedora-Linux-Projektes einmal etwas genauer angesehen und war reichlich schockiert, als ich das Kapitel zur Exportbeschränkung der Software gelesen habe.
Dort steht, dass Fedora nicht in Länder exportiert werden darf, die von den USA boykottiert werden und weiterhin nicht an bestimmte Personen gegeben werden darf.
Wie, in aller Welt, ist es möglich, dass sich ein Open Source-Projekt einem staatlichen Beschränkungsdogma unterwirft?
Und noch viel wichtiger: Wie stehen die Entwickler von Fedora zu diesem Sachverhalt?
Als Debain-Nutzer ist es mir fremd, dass sich mit der Besorgung/Benutzung freier Software solche Zwänge verbinden. Deshalb bitte ich hiermit um ein erklärendes Statement.
Vielen Dank im Voraus!
P.Tod
P.Tod@gmx.net wrote:
Hallo
Ich versuche an diese Stelle mal unverbindlich eine Antwort zu geben, ohne dass ich mich zu weit aus dem Fenster lehne. Grundsätzlich wäre diese Frage besser auf der Fedora-legal-list [1] augehoben
Dort steht, dass Fedora nicht in Länder exportiert werden darf, die von den USA boykottiert werden und weiterhin nicht an bestimmte Personen gegeben werden darf.
ja, dies ist auch meine Interpretation der Fedora Export Control Product Matrix [2]
Wie, in aller Welt, ist es möglich, dass sich ein Open Source- Projekt einem staatlichen Beschränkungsdogma unterwirft?
Da Red Hat der Sponsor und eine amerikanische Firma ist, haben sie wohl in ihrem eigenen Interesse und auch im Interesse des Fedora Projekt die Anwendung diese Bestimmungen der U.S. Regierung beschlossen. Der Hintergedanke ist wahrscheinlich, dass es unter Umständen juristische Probleme geben könnte, wenn später Teile aus Fedora in ihrem kommerziellen Produkt RHEL verwendet werden. Gegen die in der Matrix aufgeführten Nationen sind teilweise auch Embargos der EU und der UN vorhanden, aber es hat schon den Anschein, dass dort hauptsächlich "Feinde" der USA aufgeführt sind.
Und noch viel wichtiger: Wie stehen die Entwickler von Fedora zu diesem Sachverhalt?
Diese Frage können nur die Entwickler beantworten [3].
Als Debain-Nutzer ist es mir fremd, dass sich mit der Besorgung/Benutzung freier Software solche Zwänge verbinden.
Debian kennt diese Problematik auch. Es gibt doch nicht ohne Grund "debian-non-US". Wenn ich mich nicht täusche, hat dies mit dem Export von Verschlüsselungstechnologien aus den USA zu tun. Dieser Eintrag in der Debain-Mailingliste [4] enthält sicher mehr Details.
Gruss
Fabian
[1] https://www.redhat.com/archives/fedora-legal-list/ [2] http://fedoraproject.org/wiki/Legal/Export [3] https://www.redhat.com/mailman/listinfo/fedora-devel-list [4] http://people.debian.org/~terpstra/message/20020223.064903.9fdabb0d.en.html
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