Am Mittwoch, 5. Mai 2004 02:52 schrieb Michael Schwendt:
> > Außerdem geht es (zumindest meiner Meinung nach) darum, die
Pakete zu
> > testen und so zur Verbesserung beizutragen. Wenn sich aber jeder immer
> > die neusten, ungetesteten Pakete aus Repos Dritter holt, wird das
> > Fedora wohl kaum weiterbringen.
>
> Na die sind doch nicht weniger getestet als neue (testing-) rpms aus dem
> Fedora-repo.
Doch. Oder sollte ich schreiben, noch? Christoph hat insofern Recht, als
daß neue fedora.us Pakete erst von mindestens einer weiteren Person
"abgesegnet" werden müssen, siehe
http://fedora.us/QA - zudem sind die
Grenzen zwischen "stable" und "testing" nirgendwo definiert. Oftmals
ist
es nur erhöhte Vorsicht, die den Packager veranlaßt, ein Paket vorerst
in "testing" veröffentlicht sehen zu wollen, obwohl es gut funktioniert.
Vielleicht ist er selbst mit dem src.rpm noch nicht zufrieden.
Der grundlegende Unterschied zu den Repos Dritter ist einfach, daß
dort
der jeweilige Packager seine Pakete im stillen Kämmerlein schnürt und ihm
dabei niemand auf die Finger schauen oder Einfluß nehmen kann.
Was mir ziemlich Wurscht sein kann, solange die rpms funktionieren und wenn
es das Paket bei Fedora nun mal nicht gibt. Ärgerlich wird es natürlich,
sollte ich irgendwann Probleme mit den Abhängigkeiten bekommen. Leider kann
ich ja in Synaptic nicht einstellen, das die rpms von fedora.us auch bei
niedrigerer Version bevorzugt installiert werden sollen. Kennst du die genaue
Bedeutung der Karte: "Einstellungen/Experte" unter Synaptic? Leider finde ich
keine Doku zu dem Programm.
Fraglich
ist ohnehin, wieviel Zeit die jeweilige Person für ein Paket aufwenden
kann, wenn sich im Repo Hunderte Pakete befinden und verwaltet werden
wollen.
Das stimmt allerdings. Ich wusste nicht, dass diese Repos nur von jeweils
einer Person betrieben werden. Ist das tatsächlich so? Woher nimmt z.B. Dag
Weers seine Pakete? Er betätigt sich wohl eher als (um-)packer denn als
Programmierer?
Bei Fedora.us ist einsehbar, warum ein Paket schonmal über Hundert
Kommentare in bugzilla benötigt, bevor es veröffentlicht wird (Beispiele
Thunderbird, Firefox, ALSA) oder was für Fehler gefunden werden, die
an das Upstream Projekt gemeldet werden.
Bedeutet das, dass jedes Paket für Fedora speziell umgecodet wird? Der
Unterschied der Distributionen liegt doch auschließlich in der
Verzeichnisstruktur und Versionen einiger Bibliotheken - wie z.B. glibc.
Werden diese Eigenheiten nicht beim Kompilieren berücksichtigt?
(...)
(Interessante, nicht weiter zu kommentierende Ausführungen weggelassen :-))
> > Epoche ist eine Zahl vor der Version: 1:1.6-0 ist größer
als 0:1.6-2.
>
> Und was besagt diese Zahl?
Um Christophs Beispiel deutlicher zu machen:
2:1.0-1 ist größer als 1:2.0-1
Die höchste "Epoch" gewinnt einen Paketversionsvergleich und überstimmt
den Vergleich von Paket %version und %release.
$ rpm -q --qf "%{epoch}:%{version}-%{release}\n" mozilla
37:1.4.1-18
Sie dient u.a. als Kennzeichnung von Änderungen in ABI/API, als Ausweg für
Versionsschemata, die mit RPM inkompatibel ist, also wenn z.B. eine
Software folgenden Weg nimmt,
1.0rc1 -> 1.0rc2 -> 1.0 -> 1.0a
Warum die Pakete nicht eben genau so bezeichnen? Weil rpm das nicht auflösen
kann?
oder wenn eine Bibliothek aus einem Paket mit Version 2.0 als
eigenständiges Paket ausgelagert wird und dort mit einer neuen Version
begonnen wird:
paket-1.0-1 + libpaket-1.0-1 -> paket-2.0-1, libpaket-0.1-1
Dann soll ja libpaket-0.1-1 ein Update von libpaket-1.0-1 sein. Dazu
braucht es mehr als einen reinen Vergleich der Paketversion.
Warum das ausgelagerte Paket nicht einfach "libpaket-1.0-2" nennen?
Grüße,
Patrice